2024

April

Neoboletus erythropus  I  flockenstieliger Hexenröhrling

Laufental, saurer Nadelwald

Da sind sie schon wieder...Der erste flockenstielige Hexenröhrling und das bereits im April - wow!

Typisch sind seine dunkelbraune, samtige Hutoberfläche, die roten Flocken auf dem Stiel und die roten Röhrenmündungen. Das Fleisch wird auf Druck oder bei Verletzung sofort schwarzblau. Er wächst gerne auf eher sauren Boden.

Der flockenstielige Hexenröhrling ist ein sehr guter Speisepilz. Zum Glück findet man ihn häufig...

Daedalea quercina  I  Eichenwirrling

Laufental, Eichenstumpf

Typisch für diesen Pilz ist die Labyrinth ähnliche Struktur auf der Hutunterseite. Der Hut ist breit am Substat angewachsen und die Hutoberfläche ist konzentrisch gezont mit scharfem Rand. Der Name "Daedalea" soll aus der griechischen Mythologie kommen. Daedalus war der Erbauer des Minotaurus Labyrinths. Der getrocknete Fruchtkörper wurde früher als Pferdebürste oder für die Bienenzucht benutzt.

Er wächst fast ausschliesslich auf totem Eichenholz und ist ein Braunfäuleerzeuger.

Helvella acetabulum  I  hochgerippter Becherling

Laufental, Mischwald

Dieser Becherling hat ausgeprägte Rippen die auf der Aussenseite hochlaufen. Das Hymenium ist hier dunkelbraun, könnte aber auch heller sein. Er wuchs auf Erde direkt am Wegrand in einem Mischwald. Der hochgerippte Becherling ist ein Art aus der Gattung der Lorcheln und enthält vermutlich auch den Giftstoff Gyromitrin. 

März

Prachtbecherling  I  Sarcoscypha spec.

Laufental, Auenwald

Ein Pilz, der früh im Jahr als wunderschön rote Farbtupfer im grünen Wald auffällt. Gemäss Literatur unterscheidet man mehrere verschiedene Arten von Prachtbecherlingen. In Frage kommen hier der österreichische Prachtbecherling (S. austriaca) , der scharlachrote Prachtbecherling (S. coccinea) und der Linden-Kelchbecherling (S. jurana). Aber selbst die mikroskopische Bestimmung ist nicht einfach, stehen doch in den diversen Büchern unterschiedliche Angaben zur Bestimmung. Dank dem Tipp einer lieben Freundin konnte ich ihn jedoch als österreichischen Prachtbecherling bestimmen.

 

Stereum subtomentosum  I  Samtiger Schichtpilz

Region Basel, Laubwald

Bei der Gattung Stereum handelt es sich um schichtartig aufgebaute Fruchtkörper. Das Hymenium ist glatt, d.h. sie haben weder Röhren noch Lamellen. Der samtige Schichtpilz ist auf der Oberseite feinsamtig behaart. Der striegelige Schichtpilz sieht sehr ähnlich aus und ist häufiger zu finden. Er ist striegelig behaart und dickfleischiger. 

Trametes hirsuta  I  Striegelige Tramete

Region Basel, Laubwald

Dieser Pilz ist häufig und bevorzugt schattige, feuchte Stellen. Er wächst gerne auf Laubholz und kann ganzjährig gefunden werden. Die borstig behaarten Fruchtkörper wachsen wie Dachziegel übereinander und sind manchmal, vor allem im Bereich der Ansatzstelle, mit grünen Algen überwachsen.  Die Poren sind fein und rundlich, dies im Gegensatz zur Buckeltramete, die eher lang gestreckte Poren und einen Buckel an der Ansatzstelle hat. 

Disciotis venosa  I  Morchelbecherling

Region Basel, Auenwald

Dieser Pilz ist leicht zu bestimmen, wenn man eine gute Nase hat. Er riecht stark nach Chlor bzw. Schwimmbad. Achtet man auf diesen Geruch ist er kaum verwechselbar, denn kein anderer Becherling riecht so. Den Morchelbecherling findet man häufig in Auenwäldern oder auf Wiesen auf kalkreichem Boden. Oft ist er in Begleitung von Bärlauch, Buschwindröschen, Schlüsselblumen und anderen Kalk anzeigenden Pflanzen zu finden.

Februar

Auricularia auricula-judae  I  Judasohr

Region Basel, auf Holunder

Die Judasohren sind ganzjährige Pilze und wachsen bevorzugt auf Laubholz, häufig auf alten Holunderbäumen. Ihre Form erinnert tatsächlich an eine Ohrmuschel. Er hat es gerne feucht, bei Trockenheit wird er viel kleiner und hart, bei Regen kann er aber wieder aufleben. Verwendet werden Judasohren gerne in der chinesischen Küche, er wird auch Mu-Err-Pilz oder chinesische Morchel genannt.

2023

Favolaschia calocera I "orangeroter Porenhelmling"

Ligurien, Laubwald

Bei diesem Pilz handelt es sich um einen Neomycet. Ja, auch das gibt es...Der Pilz wächst eigentlich in den Tropen, kommt aber auch schon in Europa vor, z. Bsp. in Italien. Auch in der Schweiz wurde er bereits gefunden. Es ist ein sehr hübsches Pilzchen mit wabenförmigen Poren auf der Unterseite. Obwohl er wie ein Stielporling aussieht, ist er nicht mit diesen verwandt. Wer mehr über diesen Pilz wissen möchte, findet unter dem folgenden Link ein Factsheet vom WSL

Auf_der_Maur-2021-Orangeroter_Porenhelmling._Favolaschia_calocera_R.-(published_version).pdf (lib4ri.ch)

Ramaria botrytis  I  Hahnenkamm

Ligurien, Laubwald

Der Hahnenkamm ist eine eher seltene Korallenart. Die rotbraunen Astspitzen sind ein typisches Merkmal und wer sich sicher ist, dass es sich um diese Art handelt, kann sie auch essen. Aber Achtung: es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Korallen, die unter Umständen nicht so bekömmlich sind.

Clathrus ruber  I  roter Gitterling

Ligurien, Wiese

Ein gallertartiger ungewöhnlicher aussehender Pilz, der aus einem Hexenei entsteht. Er ist verwandt mit der Stinkmorchel und dementsprechend ist auch sein Geruch. Der Gestank lockt Fliegen an, die dann die Sporen weiterverbreiten. So hat eben alles seinen Sinn.