Cortinarius praestans
Schleiereule
Thurgau, Seerücken, Mischwald
Die Schleiereule gehört zu den Cortinarien, auch Schleierlinge genannt. Diese Pilze haben jung keine häutige Hülle, sondern einen spinnwebenartigen Schleier, die Cortina. Die Schleiereule ist wohl der grösste Pilz in dieser Gattung, der Hutdurchmesser kann über 20cm betragen. Sie ist ein sehr guter Speisepilz, das Fleisch ist fest und hat einen milden Geschmack. Wer diesen Pilz zu Speisezwecken sammeln möchte, muss ihn aber gut kennen, denn es gibt diverse Verwechslungsmöglichkeiten.
Laetiporus suphureus
Schwefelporling
Leimental, auf altem Obstbaum
Dieser eigenartige Pilz wächst bevorzugt an alten Hochstammbäumen. Die einzelnen Fruchtkörper schichten sich dachziegelartig übereinander. Der Schwefelporling ist essbar solange er noch elastisch und weich ist. Ist er brüchig und hart, ist er bereits zu alt. Tipp zur Zubereitung: In Stücke schneiden, 10 Minuten in kochendem Wasser kochen, dann in in Mehl und einer Ei-Parmesan-Mischung wenden und braten und würzen. Es schmeckt ausgezeichnet und ähnlich wie Fleisch, kein Wunder nennt man diesen Pilz auch Chicken of the woods.
Trichophaea hemisphaerioides (Mouton) Graddon
Halbkugeliger Borstling
Leimental, auf Totholz (Lärche)
Weissliche Becher mit braunen Haaren am Rand und auf der Aussenseite. Die Haare am Rand sind deutlich länger.
Dieses Pilzchen wuchs auf einem toten Ast Lärchenholz und Zimmermann Sandro wollte diesen gerade als Feuerholz benutzen. Im letzten Moment entdeckte er aber diesen kleinen Becherling und überlies ihn uns zur Bestimmung. Danke Sandro! Der halbkugelige Borstling ist selten zu finden.
Trichoderma leucopus
Weissfüssiges Pustelkeulchen
Schwarzwald, 1000müM, Mischwald, auf Humus
Beim Suchen von Eierschwämmli sind wir plötzlich diesen Keulchen begegnet. Ein Glücksfund, diese Keulen sind sehr selten. Die Bestimmung gestaltete sich nicht so einfach und gelang nur mit dem Mikroskop, denn er entpuppte sich wider Erwarten als Schlauchpilz. Dieser Pilz ist oft vergesellschaftet mit dem Helmkreisling, den ich aber leider dort nicht ausfindig machen konnte.
Foto: Kurt Minder
Scutellinia
Schildborstling
Leimental, Mischwald, auf Humus
Es gibt viele verschiedene Arten von Schildborstlingen. Die Art zu bestimmen, geht aber nur mit dem Mikroskop. Es handelt sich um becher- bis scheibenförmige, stiellose Pilzchen, die meist lebhaft rot gefärbt sind und braune oder schwarze Borsten am Rand haben. Die Sporen sind in Schläuchen angeordnet, jeweils 8 Sporen sind zusammen in einem Schlauch, sie gehören deshalb zu den Schlauchpilzen (Ascomyceten). Evtl. enthalten die Schildborstlinge antibiotisch wirksame Stoffe, derzeit wird dazu geforscht.
Cortinarius sanguineus I Blutroter Hautkopf
Leimental, Mischwald
Dieser Pilz gehört zur Gattung der Schleierlinge und ist in der Sektion der Hautköpfe eingeteilt. Das wichtigste Merkmal der Hautköpfe ist ihre kräftige Farbe, die durch Anthrachinon-Pigmente zu Stande kommt. Mit dem blutroten Hautkopf kann Wolle oder Stoff rot gefärbt werden. Der Hut ist rot, matt, feinfilzig und gebuckelt, das Sporenpulver ist rostbraun. Bei den Hautköpfen handelt es sich nicht um Speisepilze, sie sind alle giftig.
Neoboletus erythropus I flockenstieliger Hexenröhrling
Laufental, saurer Nadelwald
Da sind sie schon wieder...Der erste flockenstielige Hexenröhrling und das bereits im April - wow!
Typisch sind seine dunkelbraune, samtige Hutoberfläche, die roten Flocken auf dem Stiel und die roten Röhrenmündungen. Das Fleisch wird auf Druck oder bei Verletzung sofort schwarzblau. Er wächst gerne auf eher sauren Boden.
Der flockenstielige Hexenröhrling ist ein sehr guter Speisepilz. Zum Glück findet man ihn häufig...
Daedalea quercina I Eichenwirrling
Laufental, Eichenstumpf
Typisch für diesen Pilz ist die Labyrinth ähnliche Struktur auf der Hutunterseite. Der Hut ist breit am Substat angewachsen und die Hutoberfläche ist konzentrisch gezont mit scharfem Rand. Der Name "Daedalea" soll aus der griechischen Mythologie kommen. Daedalus war der Erbauer des Minotaurus Labyrinths. Der getrocknete Fruchtkörper wurde früher als Pferdebürste oder für die Bienenzucht benutzt.
Er wächst fast ausschliesslich auf totem Eichenholz und ist ein Braunfäuleerzeuger.
Helvella acetabulum I hochgerippter Becherling
Laufental, Mischwald
Dieser Becherling hat ausgeprägte Rippen die auf der Aussenseite hochlaufen. Das Hymenium ist hier dunkelbraun, könnte aber auch heller sein. Er wuchs auf Erde direkt am Wegrand in einem Mischwald. Der hochgerippte Becherling ist ein Art aus der Gattung der Lorcheln und enthält vermutlich auch den Giftstoff Gyromitrin.
Prachtbecherling I Sarcoscypha spec.
Laufental, Auenwald
Ein Pilz, der früh im Jahr als wunderschön rote Farbtupfer im grünen Wald auffällt. Gemäss Literatur unterscheidet man mehrere verschiedene Arten von Prachtbecherlingen. In Frage kommen hier der österreichische Prachtbecherling (S. austriaca) , der scharlachrote Prachtbecherling (S. coccinea) und der Linden-Kelchbecherling (S. jurana). Aber selbst die mikroskopische Bestimmung ist nicht einfach, stehen doch in den diversen Büchern unterschiedliche Angaben zur Bestimmung. Dank dem Tipp einer lieben Freundin konnte ich ihn jedoch als österreichischen Prachtbecherling bestimmen.
Stereum subtomentosum I Samtiger Schichtpilz
Region Basel, Laubwald
Bei der Gattung Stereum handelt es sich um schichtartig aufgebaute Fruchtkörper. Das Hymenium ist glatt, d.h. sie haben weder Röhren noch Lamellen. Der samtige Schichtpilz ist auf der Oberseite feinsamtig behaart. Der striegelige Schichtpilz sieht sehr ähnlich aus und ist häufiger zu finden. Er ist striegelig behaart und dickfleischiger.
Trametes hirsuta I Striegelige Tramete
Region Basel, Laubwald
Dieser Pilz ist häufig und bevorzugt schattige, feuchte Stellen. Er wächst gerne auf Laubholz und kann ganzjährig gefunden werden. Die borstig behaarten Fruchtkörper wachsen wie Dachziegel übereinander und sind manchmal, vor allem im Bereich der Ansatzstelle, mit grünen Algen überwachsen. Die Poren sind fein und rundlich, dies im Gegensatz zur Buckeltramete, die eher lang gestreckte Poren und einen Buckel an der Ansatzstelle hat.
Disciotis venosa I Morchelbecherling
Region Basel, Auenwald
Dieser Pilz ist leicht zu bestimmen, wenn man eine gute Nase hat. Er riecht stark nach Chlor bzw. Schwimmbad. Achtet man auf diesen Geruch ist er kaum verwechselbar, denn kein anderer Becherling riecht so. Den Morchelbecherling findet man häufig in Auenwäldern oder auf Wiesen auf kalkreichem Boden. Oft ist er in Begleitung von Bärlauch, Buschwindröschen, Schlüsselblumen und anderen Kalk anzeigenden Pflanzen zu finden.
Auricularia auricula-judae I Judasohr
Region Basel, auf Holunder
Die Judasohren sind ganzjährige Pilze und wachsen bevorzugt auf Laubholz, häufig auf alten Holunderbäumen. Ihre Form erinnert tatsächlich an eine Ohrmuschel. Er hat es gerne feucht, bei Trockenheit wird er viel kleiner und hart, bei Regen kann er aber wieder aufleben. Verwendet werden Judasohren gerne in der chinesischen Küche, er wird auch Mu-Err-Pilz oder chinesische Morchel genannt.
Favolaschia calocera I "orangeroter Porenhelmling"
Ligurien, Laubwald
Bei diesem Pilz handelt es sich um einen Neomycet. Ja, auch das gibt es...Der Pilz wächst eigentlich in den Tropen, kommt aber auch schon in Europa vor, z. Bsp. in Italien. Auch in der Schweiz wurde er bereits gefunden. Es ist ein sehr hübsches Pilzchen mit wabenförmigen Poren auf der Unterseite. Obwohl er wie ein Stielporling aussieht, ist er nicht mit diesen verwandt. Wer mehr über diesen Pilz wissen möchte, findet unter dem folgenden Link ein Factsheet vom WSL
Ramaria botrytis I Hahnenkamm
Ligurien, Laubwald
Der Hahnenkamm ist eine eher seltene Korallenart. Die rotbraunen Astspitzen sind ein typisches Merkmal und wer sich sicher ist, dass es sich um diese Art handelt, kann sie auch essen. Aber Achtung: es besteht Verwechslungsgefahr mit anderen Korallen, die unter Umständen nicht so bekömmlich sind.
Clathrus ruber I roter Gitterling
Ligurien, Wiese
Ein gallertartiger ungewöhnlicher aussehender Pilz, der aus einem Hexenei entsteht. Er ist verwandt mit der Stinkmorchel und dementsprechend ist auch sein Geruch. Der Gestank lockt Fliegen an, die dann die Sporen weiterverbreiten. So hat eben alles seinen Sinn.